Die Projektpartner
Die RYTLE GmbH wurde mit dem Ziel gegründet, die City-Logistik zu revolutionieren. RYTLE bündelt hierbei die interaktive Kommunikation und kontinuierliche Prozessoptimierung im Bereich der Nachhaltigkeit, Transparenz, Ökologie und Effizienz innerhalb von Städten und Ballungsräumen.
Das von Experten kreierte Logistikkonzept, bestehend aus einem autarken mobilen HUB, einem elektrisch betriebenen Cargobike mit Wechselfunktion für standardisierte Transportboxen – dem RYTLE MovR 25 – und der passenden Software ist bereits weltweit im Einsatz. Alle Akteure sind vernetzt und haben somit die Möglichkeit, untereinander zu kommunizieren und automatisiert aus den gesammelten Daten Erkenntnisse abzuleiten. Dieses Wissen kann dann für zukünftige Verbesserungen direkt genutzt werden – und das in Echtzeit. Mit den erhältlichen Produkten lassen sich auf der letzten Meile somit Kosten sparen so wie nahezu emissionsfrei Waren jeglicher Art transportieren – effizient, pünktlich, leise, stressfrei, flexibel und transparent.
Im Projekt SmartHelm ist RYTLE Konsortialführer und hauptsächlich für die Konzeption, Umsetzung und Integration einer Software-Schnittstelle zwischen der bestehenden RYTLE-IT und einer im Rahmen des Projektes SmartHelm entwickelten Software.
Die Abteilung für Wirtschaftsinformatik VLBA unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jorge Marx Gómez bringt ihre Kompetenzen aus den Bereichen Data Science und Big Data Integration in das Projekt SmartHelm ein.
Die beteiligten Datenwissenschaftler der Universität Oldenburg werden im Projekt eine Datenmanagementplattform implementieren, welche die sichere und Datenschutz konforme Speicherung, Verarbeitung und Bereitstellung der Daten des intelligenten Fahrradhelms ermöglichen soll. Darauf aufbauend wird die VLBA die im Projekt generierten Datensätze (u.a. EEG, EyeTracker, Objekterkennung) mit anderen relevanten Datensätzen zusammenführen und unter Betrachtung verschiedenster Fragestellungen analysieren. Die Visualisierungen sollen Aufschluss geben über Wegpunkte in der städtischen Infrastruktur, welche Aufmerksamkeit und Verkehrssicherheit der Kurierfahrer besonders beeinträchtigen.
Weitere Informationen zur Abteilung für Wirtschaftsinformatik VLBA sind hier zu finden.
Die uvex group ist ein international agierendes Unternehmen. Uvex entwickelt, produziert und vertreibt innovative und hochwertige Produkte, die den Menschen beim Sport, in der Freizeit und in seinem Arbeitsalltag schützen und unterstützen.
Die uvex Group unterteilt sich in die Teil Konzerne:
- UVEX SAFETY GROUP GMBH & Co. KG
- UVEX SPORTS GmbH & Co. KG
- FILTRAL GmbH & Co. Vertr. KG
Im Forschungsprojekt SmartHelm ist die UVEX SPORTS GmbH & Co. KG beteiligt. Sie stellt die Helme bereit und beschäftigt sich mit der Integration von Assistenzsystemen im Helm, welche zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Straßenverkehr führen soll.
Als globales Technologieunternehmen und führender Anbieter einer Konnektivitätsplattform ermöglicht es TeamViewer, aus der Ferne auf Geräte aller Art zuzugreifen, sie zu steuern, zu verwalten, zu überwachen und zu reparieren – von Laptops und Mobiltelefonen bis zu Industriemaschinen und Robotern. Ergänzend zur hohen Zahl an Privatnutzern, für die die Software kostenlos angeboten wird, hat TeamViewer mehr als 550.000 zahlende Kunden und unterstützt Unternehmen jeglicher Größe und aus allen Branchen dabei, geschäftskritische Prozesse durch die nahtlose Vernetzung von Geräten zu digitalisieren.
Mit TeamViewer Frontline bietet das Unternehmen eine vollständig integrierte End-to-End Augmented-Reality-Lösung für Wearables wie Smart Glasses, Smartphones oder Tablets an. Frontline optimiert Prozesse entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette und kann somit in der Logistik, in der Produktion und Montage, im After-Sales-Service und zu Schulungszwecken eingesetzt werden.
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2005 wurde die Software von TeamViewer global auf mehr als 2,5 Milliarden Geräten installiert. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Göppingen, Deutschland, und beschäftigt weltweit rund 1.300 Mitarbeiter. Die TeamViewer AG (TMV) ist als MDAX-Unternehmen an der Frankfurter Börse notiert. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.teamviewer.com.
Die CITIPOST Nordwest ist ein 2005 in Oldenburg gegründeter Versandoptimierer für Briefsendungen, Päckchen und Pakete in das jeweils beste Zustellnetz von der Deutschen Post AG, Paketdiensten und privaten Alternativen.
Für einen optimierten Postausgang der Kunden, erstellt sie die passende Frankierlösung und erleichtert Folgeprozesse, wie Personalisierung, Druck, Kuvertierung, Adressierung. Citipost organisiert die Verteilung von z. B. Haushaltwerbung und Postwurfsendungen. Internationale Expresssendungen und Kurierdienste (zeitkritische Sendungen an Labore etc.) runden das Portfolio ab.
Der Logistikprofi ist nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und nach ISO 14001 (Umweltmanagement) DIN-zertifiziert und hält das Gold-Zertifikat zur Klimaneutralität.
Als Praxisanwender mit Lastenradzustellung in Oldenburg und Umgebung wird CITIPOST sowohl beim Piloteinsatz des Helms als auch bei der Überführung in den Zustellalltag mitarbeiten. Das Unternehmen bringt u.a. Auftragsdaten und Zustellhinweise in das Projekt ein.
Cognitive Systems Lab (CSL) unter Leitung von Frau Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz beschäftigt sich mit menschzentrierten Technologien und Anwendungen auf der Basis von Biosignalen, wie beispielsweise der Erfassung, Erkennung und Interpretation von Sprache, Muskel- und Hirnaktivitäten. Im Bereich Spracherkennung werden insbesondere Verfahren und Algorithmen entwickelt, die eine schnelle und effiziente Portierung von sprachverarbeitenden Systemen auf ungesehene Domänen und Sprachen erlauben. Darüber hinaus werden Biosignale des Menschen und deren Eignung für intuitive und effiziente Mensch-Maschine-Schnittstellen untersucht. Derzeit werden zahlreiche Schnittstellen und Anwendungen entwickelt, die auf elektromyographischen, elektroenzephalographischen und biomechanischen Signalen basieren.
Im Projekt SmartHelm übernimmt das CSL die Analyse und Modellierung der Aufmerksamkeits- und Belastungsdaten auf Basis der erhobenen Biodaten sowie die erforderliche Optimierung der Sprachverarbeitung und natürlichen Sprachinteraktion in mehreren wählbaren Sprachen. Die Aufmerksamkeitsmodellierung setzt dabei Verfahren des maschinellen Lernens ein, um eine Unterscheidung zwischen interner und externer Aufmerksamkeit des Fahrers zu ermöglichen. Die Grundlagenforschung des CSL stellt somit die Basis für die wichtigsten adaptiven Fähigkeiten des Systems bereit. Das CSL übernimmt zudem die Entwicklung der multilingualen Sprachverarbeitung des Systems, die es den Fahrern ermöglichen soll, möglichst einfach und komfortabel mit dem System zu interagieren.
Die Universitätsstadt Oldenburg ist der wirtschaftliche, wissenschaftliche, administrative und kulturelle Mittelpunkt der Weser-Ems-Region. In der Dienstleistungsmetropole haben Banken und Versicherungen ihren Hauptsitz, diverse Verwaltungen und verschiedene Gerichtsbarkeiten sind hier ansässig. Die Stadt Oldenburg ist mit ihren rund 1200 Einzelhandelsgeschäften die Einkaufsstadt für den Nordwesten: zum Einzugsgebiet gehören mehr als 1.2 Mio Menschen, die Einzelhandelszentralität liegt bei 142.8. Oldenburg ist darüber hinaus Zentrum von Unternehmen aus den Branchen der erneuerbaren Energien und der Informationstechnologie, ebenso ist das Handwerk stark vertreten. Auch große Betriebe des produzierenden Gewerbes haben sich hier angesiedelt. Oldenburg wächst stetig, mittlerweile auf rund 170.000 Einwohner. Positive Indikatoren dieser Entwicklung sind auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die Ende 2018 auf rund 85.000 anstieg sowie die ungebrochene Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken im Stadtgebiet.
Die Stadt ist offen für Neues und damit offen für neue wirtschaftliche Entwicklungen: z.B. wurde Oldenburg 2009 der Titel „Stadt der Wissenschaft“ verliehen, seit 2017 erfolgt die administrative Ausrichtung auf Basis der Strategie „Smart City Oldenburg – Der Mensch im Zentrum“. Leitziel für die Arbeit der Wirtschaftsförderung als Partner des Projektes ist es, positive Impulse für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Oldenburg zu setzen. Dies beinhaltet die Stärkung der Wirtschaftskraft sowie die Stärkung Oldenburgs als attraktiver Arbeits- und Lebensort. Durch positive Rahmenbedingungen sollen Investitionen und Ansiedlungen von Unternehmen gefördert und das Wirtschaftsklima weiter verbessert werden. In besonderer Weise gilt es hierbei, sich den aktuellen Herausforderungen des Wirtschaftsstandortes zu stellen – wie z.B. Bewältigung der Pendlerströme, Logistik für Versorgung und Belieferung – und gleichermaßen die Mitgestaltung der Zukunftsfähigkeit Oldenburgs im Blick zu haben. Hierzu gehört die Unterstützung von Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zur Förderung eines anwendungsbezogenen Technologietransfers ebenso wie die Stärkung Oldenburgs in der regionalen und internationalen Positionierung, z.B. durch die regionale Zusammenarbeit als auch Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur.
Projektaktivitäten der Stadt Oldenburg
Die Stadt Oldenburg wird durch ihre Mitwirkung an SmartHelm die Akzeptanz alternativer CityLogistik-Konzepte auf Basis von Lastenrädern stärken und einen praxisnahen Transfer der zu entwickelnden Technologie ermöglichen. Die Stadt wird im Rahmen von Veranstaltungen (z.B. Plattform Innenstadtverkehr) sowie Kampagnen mit partizipativem Charakter auf das Projekt aufmerksam machen und über Ergebnisse berichten. Die Stadt wird dabei ein Kommunikationskonzept unter besonderer Berücksichtigung von Citizen Science-Ansätzen entwickeln und umsetzen.
Ein Demonstrator-System wird für Veranstaltungen so konfiguriert, dass Nutzer Zustellhinweise für die eigene Wohnung einsprechen und eine Auswahl geeigneter Inhalte spielerisch individualisieren können (z.B. farblich gestaltbare Lieblingsrouten, personalisiertes Lastenradlogo). Außerhalb des zeitweisen Messbetriebs des Demonstrators zeigt die Stadt diesen in geeigneten öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten.
Weiterhin wird sich die Stadt Oldenburg im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit in Gremien der Region intensiv dafür einsetzen, weitere Kommunen im Sinne der Übertragbarkeit für einen Praxiseinsatz zu gewinnen. Die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Automotive Nordwest e.V. erfolgt in Arbeitskreisen zu unterschiedlichen Themen der nachhaltigen Mobilität. Ein geplanter neuer AK Lastenrad wird sich dann in Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung um praxisbezogene Übertragbarkeit des Projektes in die Metropolregion bemühen. Bestehende Kontaktnetzwerke zu Kommunen in Niedersachsen, aber auch im gesamten Bundesgebiet, werden genutzt, um auf SmartHelm aufmerksam zu machen und Potentiale zur Übertragbarkeit auf weitere Regionen zu identifizieren. Die Stadt Oldenburg wirkt bei der Entwicklung von Anreizsystemen zur Rekrutierung von Kurierfahrern mit und unterstützt bei Anforderungserhebungen für eine zielgerichtete Erfassung biophysiologischer Daten auf Basis von SmartHelm.
Die aufmerksamkeitsbasierte Prozessoptimierung in der CityLogistik soll die die Belieferung mit Lastenrädern effizienter, attraktiver und verkehrssicherer machen. Die Ergebnisse sollen verwendet werden, um viele Unternehmen in Oldenburg und der Region zum Umstieg auf Lastenräder-Logistik zu bewegen, nicht nur citynah, auch in Gewerbegebieten und Stadtteilen. Damit soll auch der Modal Split mit derzeit 42 % Fahrradverkehr auf über 50% bis 2023 und längerfristig auf 60% gesteigert werden.
Somit wird das Image des Oberzentrums Oldenburg im Nordwesten als Vorreiter für innovative, nachhaltige Mobilität mit Ausstrahlungscharakter auf die Region gestärkt.
Copyright B. Bartusch
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